Gedanken kreisen um ein Thema und geben keine Ruhe. Setz' Dich hin und halte sie fest: Vielleicht wird ja ein Song oder ein Gedicht daraus?

Der Krötenmann


Der Krötenmann
(12.11.2008/Ayuma)

Dort drüben am Strassenrand sitzt er völlig regungslos,
Höllenhunde donnern vorbei und sie sind riesengross.
Hat sie schon oft gesehen, doch sie sahen Ihn nie.

Kleines mutiges Herz, schlägt hart in seiner Brust bis es sticht,
hat es schon oft überlebt. Viele der Seinen leider nicht,
muss es wieder wagen, denn das ist sein Artenschwur.

Der Krötenmann sitzt an der Autobahn,
folgt dem Ruf seiner Gene, seine Natur ist am Zug.
Erhalte unsre Art: Das ist der Auftrag der Väter
Passe auf Dich auf; komm nicht unter die Räder.

Zarte Muskeln angespannt und Hammerschläge in der Brust
warten atemlos auf den instinktiven Startschuss.
Jetzt - wie ein Pfeil schiesst er nach vorn - mitten in den Höllenzorn.

Vorwärts und weiter, vergiss die Angst: Sie legt nur lahm,
Wenn es Dein Schicksal will, dann kommst Du auch an.
Monster so unerträglich laut, sie jagen deine Haut,
deine Haut.

Der Krötenmann springt auf die Autobahn,
folgt dem Ruf seiner Gene, seine Natur ist am Zug.
Erhalte unsre Art: Das ist der Auftrag der Väter
Passe auf Dich auf; komm nicht unter die Räder.

Rettender Sprung in ein kleines bisschen Grün.
Halber Weg ist geschafft, doch der zweite Teil noch unbesiegt.
Wird sie schon warten dort, an diesem für sie beide vorbestimmten Ort?

Und noch einmal nimmt er beherzt seinen ganzen Mut.
Entscheidet entschlossen, dieser Zeitpunkt sei gut.
Und als es Dunkel wird um Ihn, hofft er, 
die Väter, die Väter, sie verzeihen ihm...

Der Krötenmann starb auf der Autobahn,
folgte dem Ruf seiner Gene, seine Natur war am Zug.
Erhalte unsre Art: Das war der Auftrag der Väter.
Passe auf Dich auf und komm nicht unter die Räder.

Der Krötenmann starb auf der Autobahn,
folgte dem Ruf seiner Gene, seine Natur war am Zug.
Nun ist er bei seinen Vätern, bei seinen Vätern...
Der Krötenmann.